Brunnendach

bei uns im Garten steht seid fast 35 Jahren ein Brunnen – Naja es eigentlich nur ein Schacht aus Betonringen (1,20m Durchmesser) die insgesamt ca. 3,50 m im Boden sind.

Als das Neubaugebiet hinter uns erschlossen wurde, haben die Möglichkeit genutzt und 5 m Grünland dazu gekauft um etwas mehr Abstand zu unseren zukünftigen Nachbarn zu bekommen. Dieses Grünland wurde dann von einem Bagger zu einem Wall aufgearbeitet – Lehmkern und oben 20 cm Mutterboden drauf. Die Beflanzung wurde von uns selbst übernommen. –

Ich schweife ab, nun ja dieser Bagger macht uns das „Loch“ in den Garten und nutze den Aushub gleichzeitig für den Wall, 3,50 kam er tief runter. Die Betonringe setzte er uns auch glech mit rein, die letzen beiden Ringe mussten wir allerdings mit der Hand einsetzen, was für ein gequäle. das haben wir aber auch geschafft, meine Brüder halfen und gemeinsam haben wir es geschafft.

Dann aber nach ca 25 Jahren, war es soweit, die alten Holzpalisaden an unserem Brunnen waren, im wahrsten Sinne des Wortes, vergammelt und wirklich nicht mehr schön anzusehen.

Deshalb planten wir schon länger die Betonringe mit einem Verblender zu verzieren. Also mussten alle alten Palisaden inklusive der alten Dachkonstruktion entfernt werden. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern die Balken soooo tief eingegraben zu haben.

Was machen wir den für ein neues Dach? Nach einigem hin und her entschließen wir uns zu einem Pavillon nicht von der Stange, nein selbst gebaut.  Wir haben uns einige Varianten im Internet angeschaut. Sechseckig oder achteckig das war hier die Frage, viereckig kam nicht infrage. 

Dann stand der Entschluss fest, es wird ein Achteck. Der Brunnen soll einen roten Stein bekommen und dann mit weißen Kieseln umrahmt werden. Als Abgrenzung zum Rasen kommt ein breiter Betonstein und irgendwann einmal ein Granitstein…..wenn das Geld da ist.

Wie beginne ich und was muss zuerst sein…… Letztendlich bin ich dann mit der Rasenkante angefangen, nichts ist blöder als nachher diese Steine mühsam zuschneiden zu müssen. 

Rasenkante als Achteck ausgelegt, vermittelt und dann den Rasen rundum ausgestochen. 

In der Nachbarschaft zum Brunnen stand früher eine Pappel, dementsprechend waren auch mächtige Wurzeln vorhanden. Alles musste raus, zum Abschluss wurden die Rasenkanten wieder eingesetzt und schon hatten wir einen netten Abschluss.

Als nächstes stand das Fundament für den Verblender auf dem Zettel. Anhänger voll Sand, Betonmischer aus der Nachbarschaft geliehen und Zement waren schnell organisiert. Zur Sicherheit habe ich mir eine alte Plane unter den Betonmischer gelegt, als Laie kleckert es doch einmal und Betonreste vor der Garage sind nicht so chic. Es wurde also vorne vor der Garage gemischt und dann mittels Schubkarre in den Gärten gefahren.

Nachdem abbinden ging es weiter, die Balkenschuhe wurden passend in den Boden geschlagen, liest und schreibt sich ganz einfach…… Ich bin daran fast verzweifelt. Es waren zum Schluss 1,20m Abstand, senkrecht muss er rein in der Boden, mehrfach mit der Wasserwaage kontrolliert. Klappte eigentlich ganz gut, wen man weiß was man will, bzw wie es funktioniert. 

Durch die leichte Hanglage bedingt, kauften wir Balken in 2,40m Länge welche letztendlich auf der oberen Seite bis auf 1,85m gekürzt werden mussten. Ein wenig Fummelig mit der Wasserwaage aber dann war es geschafft, die Höhe des Ringbalken war festgelegt. Dann lief es fast wie von selbst. Alle Balken kürzen und den „Ringbalken“ erstellt. Immer 22,5 Grad von hinten ein Verbinder Blech und von oben eine dicke Schraube. Die Eckstützen setzen und die „Sitzbalken“ auf der richtigen Höhe angebracht.   Rohbau fertig.

Dann habe ich den Dachstuhl aufgesetzt, das ging auch leichter als gedacht. Für den Mittelpunkt habe ich mir einen Kasten gebastelt, geleimt und verschraubt. Zwei Sparren angesetzt und dann mit Hilfe einer Mittelstütze auf die richtige Höhe gebracht. Ja, ich gebe es zu, zwei- dreimal bin ich runtergefallen.  

Als nächstetst kommt der Maurer……nein keine Schwarzarbeit, es war ein Arbeitskollege der das mal gelernt hat und für Kost und Logis machte er es gerne für uns. 

..der Maurer war da, aber langsam – eins nach dem anderem.

Mein Arbeitskollege, sagte mir zu das er unseren Brunnen ummauert. Ich brauchte also nur das Material besorgen. Tja, den Stein haben wir relativ schnell im Handel gefunden und per PKW Kofferraum nach Hause transportiert. 5 Sack Zement war auch nicht so schwer, außer vom Gewicht her. Dann aber kam es, das Stichwort war „Maurerkalk“ —— mit diesem Stichwort konnten meine Baumärkte nichts mit anfangen, Fertigmörtel ja und das in allen Varianten aber keinen „Maurerkalk“ und das auch noch lose.

Dann half der Maurer, da rufst du mal bei „soundso“ an und fragst danach. Gesagt getan…….Ja, sowas haben wir – soll das hydraulischer oder weißkalk sein? Ich wäre ja beinahe geplatzt………… Jetzt kaufe ich fertigmörtel, basta!!!!
Mein Maurer beruhigte mich und sagte dann komm mal mit dem Anhänger und wir treffen uns dann bei „soundso“. Gesagt getan, ich war gespannt was das wohl wird.
Rein in den „Baustoffhandel soundso“….
„Mensch Eichi du hier…?“
„Ja ich mal wieder, sachma ich brauch Maurerkalk“
„Ja, wieviel denn?“
„ne halbe tonne reicht wohl.“
“ Jupp, fahr mal nach hinten aufm Hof, ich sach denen Bescheid.“
Dann kam der kleine Radlader angefahren und belud ohne weitere Worte meinen Anhänger mit Maurerkalk, mir fiel ja fast der Unterkiefer runter.

……wurde ich nur verladen, damit ich den teureren Fertigmörtel kaufe??

für alle nichtwissende hier ein Link zu  „Maurerkalk“ 

Tage später war mein Frust verfallen und Eichi erschien pünktlich an einem Montag recht früh und begann sein Tagewerk. Ich war als Handlanger zuständig für das Mörtelmischen und Steine schleppen, später durfte ich dann auch Steine kloppen – halbieren war angesagt……. am Abend waren wir dann beide fertig…im wahrsten Sinne des Wortes. Im Anschluss an diese Tortur grillten dann noch nett und ich fiel anschließend fast tot ins Bett…Platt für heute.


DANKE für deine tolle Arbeit/Hilfe – Eichi du bist der Beste! 😉 .

wie man auf den Bildern deutlich sieht, ist das Fundament doch etwas breit geraten, also bin ich ein paar Tage später mit dem Bohrhammer dabei gewesen und habe es etwas schlanker gemacht.
Dann ging es los, Rauspund auf das Dach nageln, immer schön Felderweise von unten nach oben. Die fertige Fläche bekam dann noch eine „Delta-Folie“ als Abdeckung und wartet jetzt auf die Pappschindeln, die schon in der Garage liegen und nur darauf warten verarbeitet zu werden.
Auf Wunsch meines Schatzes wurde der Boden mit Wurzelschutzfolie und weißen Steinen belegt.

zuerst hatten wir oben auf der Spitze ein einfachen Metallbehälter gestellt, mit einem Stein beschwert hat er jahrelang gehalten, jetzt haben wir eine Kaminhaube aus Edelstahl montiert und der Clou ist –der dreht sich bei Wind sogar.

So sieht er heute aus.